Wozu DMP – Disease-Management-Programm ?
Definition:
Ein Disease-Management-Programm, abgekürzt DMP, ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der Medizin mit nachgewiesener Wirksamkeit stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen werden diese Programme auch als strukturierte Behandlungsprogramme oder Chronikerprogramme bezeichnet.
Inhalt der Disease-Management-Programme sind die Zivilisationskrankheiten:
- Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
- Diabetes mellitus Typ II
Diese Krankheiten treten aufgrund der modernen Lebensumstände (schlechte Ernährung, Bewegungsarmut, Stress, Umweltgifte) flächendeckend und häufig auf und stellen daher einen wesentlichen Anteil der medizinischen Versorgungskosten dar.
Ziele:
Entsprechend zielen die begleitenden Maßnahmen der Disease-Management-Programme auf Verhaltensänderungen bei den Patienten ab – gesündere Ernährung, mehr Bewegung, Raucherentwöhnung etc
Etwa zwanzig Prozent der Bundesbürger leiden an chronischen Erkrankungen und brauchen eine kontinuierliche ärztliche Behandlung, die Überwachung und medikamentöse Therapie umfasst. Der erste Ansprechpartner ist normalerweise der Hausarzt, der in der Regel auch die Langzeitbetreuung übernimmt. Sind Spezialkenntnisse oder spezielle Geräte erforderlich, wird der Patient zu einem Facharzt oder sogar zu mehreren Fachärzten überwiesen.
Durch das Programm soll eine systematische Behandlung erfolgen, damit eine Unter-, Über- oder gar Fehlversorgung des Patienten vermieden wird.
Es erfolgt eine langfristige, präventive Begleitung des Chronikers mit dem Ziel, durch kontinuierliche Betreuung und Behandlung die Folgeerkrankungen zu vermeiden. Durch koordinierte Zusammenarbeit von Haus- u. Fachärzten sowie Krankenhäuser werden notwendige Untersuchungen abgestimmt und somit auch die Kosten der Krankenkassen gesenkt.
Um die Qualität der Behandlungsprogramme sicherzustellen und die Versorgungsziele für einen Patienten festzulegen, ist im Laufe des Programms von Arzt und Versicherten regelmäßig gemeinsam ein Dokumentationsbogen auszufüllen. Auf dem Dokumentationsbogen werden – abhängig von der Indikation folgende Werte festgehalten:
- Wichtige Laborparameter bzw. deren Veränderung;
- Untersuchungen;
- Begleit- und Folgeerkrankungen;
- Relevante Medikamente;
- Empfohlene und durchgeführte Schulungen;
- Administrative Daten (behandelnder Arzt, Erstellungsdatum etc.).
Anhand dieser Dokumentationsbögen kann die Krankenkasse den Verlauf des Programms unterstützen und die Wirkung kann ausgewertet werden.
Nutzen:
Die Teilnahme eines Patienten ist freiwillig, wird jedoch häufig mit Bonusmaßnahmen unterstützt. Möchte ein Patient an einem DMP teilnehmen, so muss er sich zunächst einen am Programm teilnehmenden Arzt auswählen. Die erhobenen elektronischen Daten werden mit verschlüsselten Versichertendaten zu den Krankenkassen und der KV übermittelt.